Aktualisiert am 23.06.2011
Netzkabel selber Konfektionieren -- so machen sie es richtig.
Unfachmännische Konfektionen können die Klangqualität der Kabel erheblich mindern.
Bei Netzsteckern gibt es von Hersteller zu Hersteller unterschiedliche Befestigungstechniken für die Aufnahme der Kabellitzen. Gewöhnlich ist es eine runde Öffnung, die durch das festziehen einer Schraube verschlossen wird und dabei die mit einer Aderendhülse gecrimpte Litze zusammenpresst.
Einiger Hersteller, wie zum Beispiel Furutech, verwenden aber einen Klemmmechanismus (mit Ausnahme der Schukos aus der 11er-Serie), in dessen Mitte (zentral) sich ein Schraube befindet, die beim festziehen die Backen zusammenzieht (Schraubstockprinzip). Gewöhnlich sollte sich dann zwischen den Backen der Kabelschuh befinden.
Dieser Klemmmechanismus ist aber nicht für die Aufnahme von Aderhülsen und eigentlich auch nicht für das direkte einlegen der Litze ohne Aderendhülse konzipiert sondern nur für die Aufnahme von Kabelschuhe. Kabelschuh und Plättchen sind passgenau konstruiert, sodass sich nach dem festziehen keine Luft mehr dazwischen befindet, dadurch werden sehr kleine Überganswiderstände erreicht.
Da aber für das Crimpen teures Spezialwerkzeug benötigt wird (Bitte keine Crimpzangen aus dem Baumarkt), verzichten die meisten Selbstkonfektionierer darauf und stecken die blanke Aerlitze mit oder ohne Aderendhülse in die Öffnung, konstruktionsbedingt befindet sich die Litze dann re. oder li. Neben der Schraube. Wenn jetzt anstelle der blanken Aderlitze eine gecrimpte Ader in die Öffnung gesteckt wird, kann es zu einer Verspannung und im schlimmsten Fall sogar zu einer Verklemmung durch die einseitige Belastung des Mechanismus kommen. Beim drehen der Schraube spürt man dann Widerstand, der eine hohe Festigkeit suggeriert, obwohl die Ader nur mit einem Bruchteil der maximalen möglichen Kraft zusammengepresst wird.
Viele Selbstkonfektionierer denken aber auch, dass sie Klangvorteile haben, wenn die blanke Litze direkt in die Öffnung gesteckt wird, weil es dann zu einem direkten Kontakt zwischen Kabel und Klemmmechanismus kommt. Das ist zwar richtig, birgt aber die Gefahr, das nur ein Teil der Äderchen unter vollem Anpressdruck steht und der andere Teil ungenutzt daneben liegt, somit steht der volle Leiterquerschnitt nicht mehr zu Verfügung. Zudem entspricht diese Art der Konfektion nicht den Gesetzlichen Vorschriften. Sollten Sie dennoch die Aderlitze direkt in die Öfnung stecken wollen, sollte nach dem festziehen ein Zugtest gemacht werden, um zu prüfen, ob die Ader fest in der Verschraubung sitzt.
Wenn man es vorschriftsmäßig machen will, muss das Kabel mit Kabelschuhe gecrimpt werden.
Allerdings ist Kabelschuh nicht gleich Kabelschuh. Bei Kabelschuhen gib es enorme Qualitätsunterschiede. Empfehlenswert sind die PIDG Crimpstecker von Tyco, sie erfüllen militärischen Standard und sind aus einem Kupfer hoher Güte. Das Crimpen muss dann aber auch mit einer speziellen Crimpzange erfolgen (keine Baumarkt Crimpzangen), da sonst nur ungenügender Pressdruck zustande kommt. Wenn die Crimpung so erfolgt, entsteht beim Crimpen eine gasdichte Verbindung zwischen Steckkontakt und Litze. Der Kontakt und die Litze werden dabei gemeinsam so verformt, dass eine Verbindung ohne Hohlräume entsteht.
Allegemeine Inmformationen zum Crimpen und Crimptechnik hat die Firma WBT zusammen gefasst,
siehe PDF-Infoblatt